Geschickt Gendern leichtgemacht: Urlaubende, urlaubende Person, Urlaub Verbringende

Ich versuche mal einen kürzeren Text zu verfassen, mit weniger tief-schürfenden Analysen und Reflexionen. Vorgestern hörte ich im Radio eine Meldung über die Waldbrände in Griechenland und über „Urlauberinnen und Urlauber“, die evakuiert werden mußten. Im nächsten Satz war dann nur noch von „Touristen“ die Rede. Die Urlauberinnen wurden also zu Männern – jedenfalls dann, wenn die Gender-Sekte sich selbst ernst nehmen würde.

Ich dachte mir, daß diese Meldung sich gut eignen würde für meine Rubrik Trans, also für das, was ich ironisch Transgendersprache nenne.

Da die Gendersprache ja ein völlig unpraktikabler Schwachsinn ist, verzichten selbst deren „Befürwortende“ auf den Endsieg der totalen „Geschlechtergerechtigkeit“ und benutzen immer wieder dennoch das generische Maskulinum. Man will sich schließlich nicht lächerlich machen. So kommt es immer wieder zu sprachlichen Geschlechtsum-wandlungen wie den Urlauberinnen und Urlaubern, die zu Touristen werden. Offenbar glauben die Gender-Vollidioten doch noch irgendwie an die Potenz des generischen Maskulinums – oder sie sind zünftige Geschlechtsumwandler.

Lustig ist ja, daß die Transgendersprache zu dem führt, was die Gender-Sekte eigentlich verhindern will, zur sprachlichen Frauenausmerzung. Man achte mal auf Doppelnennungen, die im nächsten oder gar noch im selben Satz durch ein generisches Maskulinum ersetzt werden. Oder meinetwegen den umgekehrten Fall, wenn z.B. in einer Überschrift normales Deutsch steht und in der Folge dann irgendein Gender-Unfug, egal welcher. Auch das ist eine sprachliche Geschlechtsum-wandlung.

Und dazu kommt es wie gesagt laufend, weil die Gender-Sekte zu dumm ist, um aus ihrer Inkonsequenz die Konsequenzen zu ziehen.

Leider war die Meldung mit den Waldbränden und Touristen nicht mehr aufzufinden. Mit der Google-Suche „Urlauberinnen und Urlauber“ stieß ich allerdings auf lustigen Gender-Trash, den ich hier mal ausbreiten möchte. Gleich die ersten beiden Suchergebnisse verlinkten auf Geschlechtergerechte unter den Völkern, die uns zum Gendern bekehren wollen.

Das erste Suchergebnis lautete wie folgt:

Urlauber Urlauberin einfach richtig gendern – Scribbr

Scribbr scheint eine Plattform zu sein, wo es eigentlich um Korrektorat, Hausarbeiten und Ähnliches geht, also Schreibhilfe für den Uni-Bereich. Da unsere Hochschulen aber bis zur Vergasung genderverseucht sind, ist es logisch, daß das Gendern bei Korrektur-Anbietern erheblichen Raum einnimmt. Wer heute an der Uni Erfolg haben will, muß seine Schriftsprache vergewaltigen und sich in Gender-Opportunismus üben.

Klickt man den Google-Link an, so darf man Folgendes lesen:

Urlauber & Urlauberin richtig gendern

So einfach kannst du die Wörter ,Urlauber‘ und ,Urlauberin‘ richtig gendern.

Du kannst ,Urlauber‘ und ,Urlauberin‘ z. B. mit Doppelnennung, Schrägstrich oder Gendergap gendern. Wir empfehlen die Ver-wendung einer geschlechtsneutralen Alternative, um Barrierefrei-heit zu gewährleisten.

Is‘ ja ganz toll. Toll, was für angepaßte und brave Gutmenschen ihr seid.

Interessant ist, was für eine geistige Entartung hier mittlerweile statt-gefunden hat. Diese Leute schreiben diesen Schwachsinn ganz selbstverständlich, ohne sich dabei komisch vorzukommen.

Neben dem oben zitierten Text steht auch noch das:

Scribbr-Genderkorrektur

Wir helfen dir dabei, deinen Text konsequent richtig zu gendern.

Hier die „barrierefreie“ Empfehlung der Scribbr-Mannschaft für ge-genderte Urlauber:

Geschlechtsneutrale Alternativen:

Singular: reisende Person; urlaubende Person
Plural: Urlaubende; Reisende

Alles klar? Man sagt einfach nicht mehr Urlauber, sondern urlaubende Person. Alles für den neuen Fetisch der „Geschlechtergerechtigkeit“, die es zuvor längst gab, die man aber nun auch auf formaler Ebene brutalstmöglich umsetzen zu müssen meint. Immerhin gibt man hier offenherzig zu, daß das Gender-Gedöns aus Sternen und Doppel-punkten nicht gerade barrierearm ist und zu einer Behinderung der deutschen Sprache führt.

Wer allerdings glaubt, „urlaubende Person“ oder „Urlaubende“ sei eine ernsthafte Alternative und würde dieses Problem lösen, muß wohl nicht mehr ganz dicht in der Birne sein. Ich bin diesen Leuten im Grunde genommen dankbar für diesen Schwachsinn. Denn ich muß folgerichtig mit meinen vulgären und mitunter ausfälligen Polemiken hier auf dem Blog kein schlechtes Gewissen haben.

Meine Tiraden haben ganz offensichtlich eine hundertprozentige Indi-kation.

Aufschlußreich an der Scribbr-Seite ist, daß dort unter dem bereits Zitierten wirklich ellenlange, biblische Ausführungen über‘s Gendern an und für sich stehen, also z.B. eine Tabelle über unterschiedliche Genderstile in bezug auf das Wort Urlauber. Darunter eine allgemeine Anleitung zum richtigen Gendern. Ich will das hier nicht weiter vertiefen, aber ähnlich ausführliche Aufklärungen gab es vermutlich auch in der Nazi-Zeit, was ein richtiger Arier ist und was der Jud‘ für ein Ungeziefer.

Oder zum richtigen Denken im Kommunismus. Beklemmend ist, wie wenig diesen Gender-Leuten auffällt, wie unfaßbar lächerlich und realitätsfremd ihre Erläuterungen sind. Gleichwohl schaffen unsere genderverseuchten Universitäten wohl eine echte Nachfrage nach diesem Gender-Scheiß.

Ich gendere, also bin ich.

Transparenzhinweis: Die Nazivergleiche dienen nicht dazu, den Gender-Schund aufzuwerten oder zu dramatisieren. Alle Ideologien funk-tionieren aber nach dem gleichen Prinzip: Ihre behauptete Moral muß geglaubt werden, egal wie konstruiert sie ist.

Hans Christian Andersen hat diesen Umstand wohl am pointiertesten zum Ausdruck gebracht.

Jedes Lügensystem hat seine Wahrheiten, die unters Volk gebracht werden müssen. Auch die Gender-Sekte braucht pauschale Ideali-sierungen und Dämonisierungen, um sich irgendwie wichtig und als Avantgarde fühlen zu können. Diese willkürlichen und zumeist beklemmenden Konstruktionen von Gut und Böse sind die DNA jeder Ideologie. Und auch bei der Gender-Sekte verursacht es Fremdscham, wenn man realisiert, wie unglaublich lächerlich und dumm diese Konstruktionen sind.

Alles für die moralische Selbstaufwertung.

Bevor es hier wieder allzu tiefschürfend und philosophisch wird, schreibe ich noch etwas zu dem zweiten Suchergebnis, das einem die Anfrage beschert:

Genderwörterbuch: Urlauber / Urlauberin

Man landet auf der Webseite genderator.app, die offenbar von einem Unternehmen namens „correctura Textdienstleistungen“ angeboten wird. Auch hier ist man also auf dem Gender-Trip. Ich würde Texte ja korrigieren, indem ich sie von diesem Gender-Scheiß befreie. Aber wir leben in merkwürdigen Zeiten.

Oder ist das Gendern etwa zu kompliziert und es braucht extra Ex-perten dafür?

Selbst Akademiker sind von dem Gender-Zeug offenbar überfordert. Aber die Gender-Sekte glaubt weiterhin tapfer daran, daß sich dieser Unsinn mal durchsetzen würde.

Genderator.app sagt uns Folgendes zu unserem Urlauber-Problem:

Sie möchten das Wort »Urlauber« geschickt und korrekt gendern? In diesem Wörterbucheintrag des Genderwörterbuchs finden Sie sämtliche möglichen Formen, Informationen zur Grammatikalität, mögliche alternative Formulierungen und Beispielsätze.

Darunter stehen alle möglichen Optionen für gendergerechte Urlauber. Diese hier ist aus genderkritischer Perspektive ganz interessant:

Schrägstrichschreibung:
👤 der/die Urlauber/-in (Nom.), *des/der Urlaubers/-in (Gen.)
👥 die Urlauber/-innen (Nom.), *den Urlaubern/-innen (Dat.)

Alles klar?

Weiblich, Genitiv, Singular: der Urlaubersin

Weiblich, Dativ, Plural: den Urlauberninnen

Ich schreibe das so ironisch, weil ja letztlich der gesamte Gender-Scheiß Fake ist. Halbwegs funktionieren tut er nur bei Wörtern wie Politiker, Bürger, Maler etc. – und da häufig auch nur im Nominativ. Die sogenannte Geschlechtergerechtigkeit ist bereits auf formaler Ebene in aller Regel so künstlich und herbeiphantasiert wie z.B. der Rassebegriff der Nazis. Hauptsache, man glaubt irgendwie daran.

Immer bedarf es erheblicher Anpassungsleistungen und ideologischer Voraussetzungen, um das Postulat der „Geschlechtergerechtigkeit“ zu glauben, überhaupt für voll zu nehmen. Ironie des Ganzen: Auch beim generischen Maskulinum gibt es ungeschriebene Konventionen und Voraussetzungen. Mit dem feinen Unterschied, daß sich diese der natürlichen Sprachpraxis und dem Volkswillen verdanken und nicht auf dem Reißbrett im Professorenzimmer oder Frauenhaus von irgend-welchen Paranoikern entworfen wurden.

Warum haben die Gender-Zombies solche Probleme mit den natür-lichen Voraussetzungen des generischen Maskulinums, die man niemandem erklären muß, während ihr Retortenbaby Gendersprache ungleich mehr Prämissen und Anpassungsleistungen voraussetzt, die selbst feministisch gehirngewaschene Akademiker überfordern? Selbst Gender-Psychopathen wie Anatol Stefanowitsch sind offenkundig zu doof zum richtigen Gendern.

Zurück zum Fake-Charakter des Gender-Gefasels: Den Ausdruck „die Politiker/-innen“ könnte man noch halbwegs akzeptieren. Da stimmt sowohl der weibliche als auch der männliche Plural. Bei „den Politikern/-innen“ bzw. „den Politiker/-innen“ oder meinetwegen „den Politiker*innen“, also beim Dativ, fangen die Probleme schon an. In allen drei Fällen braucht man Phantasie, um sich eine heile Gender-Welt zusammenzudichten und an die heißersehnte Droge Moral zu kommen. Gender-Pharisäer haben wenig Skrupel bezüglich des Kulturguts Sprache, wenn es darum geht, sich endlich als ein guter Mensch fühlen zu können.

Eigentlich ist es bereits völlig irre, daß ich diese Zeilen hier überhaupt schreibe. In was für einem Wahnsinn leben wir mittlerweile? Wer hätte sich das vorstellen können vor dreißig Jahren?

Ich schrieb es bereits anderswo, daß dieser ganze Gender-Scheiß nur über die Mißhandlung, um nicht zu sagen Verstümmelung der deutschen Sprache zu haben ist. Alles um Frauen eine Gerechtigkeit widerfahren zu lassen, die sie gar nicht wollen und die nur den Wahnvorstellungen odipaler Feministen entstammt.

Zurück zu den Gender-Optionen auf genderator.app. Weil dieser ganze Gender-Durchfall so inkonsistent ist, sagt uns der Genderator dies hier:

Ausweichmöglichkeiten:

Ersatzformen (nicht für Rechtstexte):
Reisende

Umschreibungen (nicht für Rechtstexte):
Urlaub Verbringende

Und dies hier:

Beispielsätze:

Besser nicht: Urlauber geben besonders viel Geld pro Tag aus.

Besser so: Im Urlaub wird besonders viel Geld pro Tag ausgegeben.

Alles klar?

Solch einen Schwachsinn können sich nur Akademiker ausdenken. Und er illustriert gut, daß es Linke durchaus mit Konservativen aufnehmen können hinsichtlich Spießertum, Opportunismus und Biederkeit.

Das soll es auch schon gewesen sein hinsichtlich Zitaten aus der Gender-Kloake. Unsere Gender-Safari soll schließlich nicht in Masochismus ausarten. Unsereins hält sich ja zurecht fern von diesen Gender-Delirien. So ein Einblick wie hier kann aber noch mal verdeutlichen, wie geistesgestört unsere Gesellschaft ist.

Ideologien bestehen letztlich immer darin, das natürliche Leben, die Wahrheit abzutöten – und zwar mittels komplizierter Konstruktionen und Glaubenssysteme. Die Moral ist wichtiger als das Leben. Das funktioniert genauso auch im konservativen Spektrum. Dort sind es nur andere Themen, die den klassischen Konservativen bewegen.

Ich habe die zurückliegenden Zitate hier gebracht, um zu veranschau-lichen, in was für einem Irrenhaus die Gender-Sekte mittlerweile lebt. Und diese Zitate waren ja nur ein kleiner Ausschnitt. Wie gering muß die Intelligenz von Menschen sein, die bei solch realsatirischen Gender-Anleitungen nicht sofort erkennen, daß Gendern eine Ideologie ist, ein Fake, ein Lügensystem?

Na ja. Ich zitiere mich abschließend mal selbst: Für bestimmte Formen der Dummheit braucht man Abitur und Studium.

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